Ein Blick in die Geschichte

Bis in die 70er Jahre hinein war es Frauen verboten, an Langstreckenläufen teilzunehmen. Begründet wurde dies mit angeblicher körperlicher Unfähigkeit von Frauen, solch eine Belastung auszuhalten. Nicht zuletzt wurde behauptet, dass Frauen auf der Langstrecke möglicherweise die Gebärmutter herausfallen könnte…


1967 schuf die US-Amerikanerin Kathrine Switzer mit ihrem mutigen – weil für sie als Frau illegalen – Antritt beim Boston Marathon eine Zäsur: die Bilder mit dem Versuch der Organisatoren, sie aus dem Rennen zu werfen, gingen um die ganze Welt.
Dieser „Boston Incident“ brachte eine ganze Frauenlaufbewegung ins Rollen gegen das Verbot von Frauen bei öffentlichen Straßenläufen.


Am 3. Juni 1972 fand in New York der weltweit erste Frauenlauf statt – der „Crazy Legs Marathon“.


Seither werden in zahlreichen Großstädten auf der ganzen Welt  Frauenläufe initiiert, deren Teilnehmerinnenzahlen ständig und rasant ansteigen.

2005 wurde in Wien mit 10.105 Teilnehmerinnen beim 18. Österreichischen Frauenlauf die magische 10.000er Grenze überschritten.

Die Frauenläufe stehen seit Bestehen in der Tradition des Protests gegen Sexismus und des Kampfes um die Selbstbestimmung über den eigenen Körper sowie der sportlichen und gesellschaftlichen Gleichberechtigung von Frauen und Männern.

2010 liefen in Leipzig zum ersten Mal Frauen ihren eigenen Lauf. Auch der Leipziger Volksbank Frauenlauf stellt sich in die Tradition der Frauenlaufbewegung und knüpft an deren Forderungen an.  Neben den sportlichen und gesundheitlichen Aspekten steht beim Leipziger Frauenlauf aber auch das Motto „Frauen laufen für Frauen“ ganz oben: ein Teil des Erlöses aus den Startgebühren der Läuferinnen geht in jedem Jahr an das 1. autonome Frauenhaus des Vereins Frauen für Frauen e.V. Leipzig und unterstützt damit Frauen, die sich aus gewaltvollen Beziehungen lösen wollen und dazu die Hilfe und Unterstützung des Frauenhauses benötigen.

Bildquelle: http://www.spiegel.de/sport/sonst/achilles-ferse-laufende-frauen-haben-die-welt-veraendert-a-724775.html

Läuferin Switzer beim Boston Marathon 1967: Gleichberechtigung erkämpft


http://www.wbur.org/2011/04/15/switzer-marathon

19. April 1967 Rennleiter Jock Semple hatte davon Wind bekommen, dass sich eine Frau unter die Teilnehmer geschlichen hatte und sprintete wutentbrannt auf die Strecke, um Katherine Switzer die Startnummer vom Leib zu reißen. Diese hatte sich aber auf einen solchen Vorfall vorbereitet und lief mit zwei Bodyguards, ihrem Trainer Tom Miller und ihrem Freund einem 115 Kilo


http://www.pentek-timing.at/admin/newspics/news717_0.jpg

30.049 Läuferinnen aus 66 Nationen waren beim Frauenlauf 2012 in Wien dabei.