Am 19. April 1967 schrieb Kathrine Switzer beim Boston-Marathon Sportgeschichte. Damals waren Frauen auf der Langstrecke nicht zugelassen, doch eine zwanzigjährige Publizistikstudentin hatte sich für das Rennen unter dem Namen „K. V. Switzer“ angemeldet. Als sie auf der Strecke von der Rennleitung entdeckt wurde, wollte man sie aus dem Rennen zerren. Doch ihr Freund, ein Hammerwerfer, schob den Funktionär einfach unsanft beiseite. Kathrine Switzer lief weiter und kam ins Ziel.

Die Fotos des „Boston Incident“ gingen um die Welt. Der amerikanischen Lauf-Pionierin und ihren Mitstreiterinnen ist es zu verdanken, dass der Marathon für Frauen 1984 zur olympischen Disziplin wurde. „Marathon Woman“, Switzers soeben auf Deutsch erschienene Autobiographie, ist die Geschichte einer mutigen Sportlerin, die gegen viele Vorurteile anrennen musste – nicht zuletzt gegen die Befürchtung, dass Frauen auf der Langstrecke möglicherweise die Gebärmutter herausfallen könnte.